Du bist Ivorer und schön und arm, aber du nimmst mal ́nen Taxi und öfter mal frei und spielst mal ohne Schuhe Fußball. Jetzt hast du Arbeit, die nichts bringt, sogar drei davon. Du setzt was ein und verlierst und investierst immer gleich alles, was du hast.
Deine zehn Freunde wohnen und schlafen in den drei Quadratmetern deiner drei Unternehmen, und das hält dich fit, auch ohne Reserve, du wirst total und durch und durch freundschaftlich ausgesaugt. Im informellen Sektor. Aber in Deutschland in diesem Landkreis in Norddeutschland oder in Ostdeutschland kannst du dich nicht einfach an die Straße stellen oder zwischen die Bretter einer Schreinerei und deinen scharfen schäumenden Kaffee verkaufen und ne Hütte bauen für Kundenfreunde und veraltete Videospiele. Veraltet sind die Menschen im Landkreis, nicht die Videospiele.
Afrika ist das letzte, worauf die hier scharf sind, politisch, menschlich und künstlerisch, sind die gar nicht scharf auf Afrika, nur ein paar ältere Frauen und ein paar ältere Männer sind auf der Flucht vor der Moderne und suchen das Ursprüngliche in dir und haben keine Ahnung von den Handys und Playstations Nokia ..., die du brauchst und ein paar Intellektuelle, die schreiben über die chaotische Ordnung der Gewalt in Kampala und Lagos, aber die kennt und liebt keiner im Landkreis. Du hast kein Polster und ich bin kein Polster, nur in Telepathie legst du mich aufs Polster, ein Investitionsloch unter anderen und deine Unternehmen sind so instabil, und instabil ist deine Gesundheit und instabil ist die politische Lage in der Côte d’Ivoire und instabil war mein Lieblingswort für Bewegung und instabil ist unsere Liebe, immer scharf am Rand des Verblassens und jetzt sagen wir schnell, ficken, ficken ficken ohne Strom. Wir sind so asymmetrisch, denn meine Möglichkeiten sind nicht deine Möglichkeiten und das halten wir aus und das halten wir aus, das ist mein Gewinn, daß ich das versteh.